Vancouver -Metropole von Weltrang PDF Print E-mail
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Osoyoos - the "pocket desert"

 

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24. TAG, Samstag 23.8.
Der Tag begann bereits mit herrlichem Wetter, heute steht auch nichts weiter als Vancouver auf dem Programm.
Als erstes jedoch noch einmal zwei weitere Campingplätze anschauen und die VisitorInfo aufsuchen zwecks neuester Infos zu den Waldbränden, denn Teile unserer Rückroute scheinen nach neuesten Meldungen davon betroffen. Doch weitere und sichere Informationen bekommen wir erst am Montag.
Der Campground im Norden ist eine Ansiedlung von „gestapelten“ Motorhomes und der Grundpreis fängt hier bei 48 $ an – tief Luft holen und weiter geht’s, jedoch der Burnaby Cariboo
www.bcrvpark.com ist mal wieder ein echter heißer Tipp – wohl der exklusivste, freundlichste Stadtcampground bisher und mit 38 $ Grundpreis in dieser Kategorie als sehr angemessen einzustufen. Zum Einen hat er eine fantastische Lage – auch ausgedehnte Spaziergänge im anschließendem Naturbereich, zum Anderen kann man von hier aus auch relativ bequem mit dem Sky-Train direkt nach Vancouver-City gelangen in die eine – wie zum Supereinkaufszentrum in die andere Richtung - auch ansonsten bietet dieser Platz alles, was ein Stadtcampground bieten kann, TV-Raum, Internetraum, Schwimmbad und RV-Waschanlage etc. etc. etc.!
Doch erst mal nach Vancouver in die Stadt, denn neugierig sind wir schon auf der Durchfahrt geworden. Stadtbesichtigung, obwohl wir für den nächsten Tag, Sonntag, eine Stadtrundfahrt vom Campground Burnaby Cariboo aus gebucht haben.

25 TAG, Sontag 24.8.
2/3 der Urlaubszeit sind verstrichen und wir spüren bereits das Ende immer näher kommen, denn der letzte Reiseabschnitt – die Südroute - hat mit Vancouver begonnen!
Heute zeigte sich, wie gut es war, den Wecker runtergeladen zu haben, denn um 7:15 beginnt ja schon die Abfahrt zur Stadtrundfahrt. Wecken ließen wir uns mit dem Muntermacher: „Alice, who the fuck is Alice“ – wer kann da schon weiterschlafen!
Gegen 8 Uhr fing die Rundfahrt an, vom Stanlay Park über Down Town und Vorstadt über wohlhabende Wohnviertel (hier gibt’s Bauvorschriften, die gleiche Baustrukturen nicht zulassen, jedes Haus muss seinen eigenen Stil haben) bis Grenville Island. Gegen 13:00 war sie zu Ende und wir haben doch eine Menge von Vancouver und Umfeld sehen können und erfahren. Bei so einer großen Stadt ist eine solche Rundfahrt schon interessant, vor allem hätten wir den größten Teil kaum mit dem Motorhome abfahren können, vom Gehen ganz zu schweigen.
Nach der Rundfahrt besuchten wir noch einmal einige Shoppingcenter, denn hier in Canada hat die Woche 7 Tage und einige Geschäfte/Cafes öffnen schon ab 5:30 und einige größere haben bis 24 Uhr auf – es gibt’s kein Ladenschlussgesetz! Hier kann ein gewisser Lebensstandard mehrheitlich nur durch entsprechende Arbeit gehalten werden, viele haben hier zwei, drei Berufe und auch die Beamten gehen fast alle noch weiteren Arbeiten nach um diesem gerecht zu werden. Weiter erkundeten wir noch einige Bereiche in der Stadt, die wir zwar per Stadtrundfahrt angeschnitten, jedoch noch etwas intensivieren erleben wollten wie China- und Gastown. So fuhren wir dann gegen 16 Uhr mit der Skyline gen Campground.
Dort versuchten wir uns noch die Marmelade für die nächsten Tage zusammenzupflücken, denn Brombeeren gab’s auch hier en  Masse! Ansonsten gehörte der Rest des Tages uns.

26. TAG, Montag 25.8.
Die Weiterfahrt Richtung Osoyoos ist geplant, deswegen einigermaßen früh los, gegen 9:45 ging’s weiter und gegen kurz vor 17 Uhr kamen wir in Osoyoos an. Die Strecke war derart problemlos und fast durchgängig als Highway ausgebaut, dass wir bereits gegen 11 Uhr in Hope waren. Da fiel auch die Entscheidung, dass wir wohl heute bis Osoyoos durchfahren werden, denn wir hatten noch ausreichend Zeit für das, was uns erwartete auf der Fahrt: eine herrliche Gegend, landschaftlich die reinste Augenweide und es wurde immer abwechslungsreicher und interessanter.
Die Straße ließ kaum Freiraum für plötzliche Stops, doch auch so sollten wir voll auf unsere „Kosten“ in Punkto Tierwelt kommen, denn das Glück schien uns willkommen zu heißen. Mitten in einer langgestreckten Kurve – rechts von der Straße ein wenig tiefer gelegen ein steiniges Flüsslein – inmitten dieser Kurve war ein Pausenparkplatz, der uns nun bestes „Bearwatching“ bot, denn hier kühlte sich ein Schwarzbär seinen Pelz. Wir hatten einen tollen Blick auf diesen Bären und er beobachtete uns auch und schaute immer mal wieder auf zu uns. Doch wenn in Canada irgendwo ein Fahrzeug am Wegesrand steht, gesellen sich schnell weitere dazu, denn irgendein Tier wird dann auch meistens in der Nähe sein. Gott sei Dank war diese Route zur Zeit schwach befahren, so hielt sich dieser Menschenauflauf in Grenzen und wir konnten mal wieder den Anblick genießen. Ca. eine dreiviertel Stunde insg. konnten wir uns der Gesellschaft des Bären erfreuen, bevor er durch das Unterholz in Richtung unseren kleinen Weges zum selbigen durchmarschierte, in diesem Moment dann ca. 20 m vis-a-vis von uns entfernt, sich umdrehte um dann in die andere Richtung des Waldweges schließlich zu verschwinden. Ein Bärenerlebnis, von dem wir alle nur  geträumt hatten!
Das war nun schon insgesamt unser siebtes Schwarzbärerlebnis plus dieser vier Grizzlis, die wir in Alaska sahen, doch eines können wir bestätigen: Sattsehen kann man sich an diesen so eindrucksvollen „Tierchen“ überhaupt nicht.
Doch weiter ging’s und wechselnd von saftigem Grün bis zum kargsten Landstrich und dann auch noch beides auf einmal, das es so etwas gibt – das muss man gesehen haben.
Ein Tal - und nur in dem ist’s saftig grün, jeder Anstieg, jeder Hügel ist hier nur karge Landschaft.
Auch das Klima hat gewechselt, brütende Hitze herrscht hier und dann mit einem Mal wie mitten aus der Erde gestampft die ersten Plantagen und sofort ein „Obststand“ – besser ein kleiner Markt in dieser Oase - mit allen Köstlichkeiten, die hier wachsen!
Das natürlich ausgenutzt und sofort für einen Obsttag eingekauft – oder sollte es gar für ne ganze Woche reichen? Pfirsiche, Nektarinen, Pflaumen und und und, verhungern konnten wir also nicht mehr.
Von nun an wurde das Landschaftsbild immer drastischer, manchmal schon fast unwirklich, wie sich grüne Ebene mit karger Landschaft paarte. Langsam begriffen wir, dass es hier so sein musste, wie wir es vorher schon gelesen und gehört hatten, aber kaum realisieren konnten. Zwischen den Rockies und Vancouver gibt es also nicht nur Winter- und Wassersportaktivitäten aller Arten,  nein, hier herrscht ein derartiges Klima, dass sich dieser Landstrich auch „Peachland“ nennt – zwischen Osoyoos und  Kelowna.
Doch nicht nur Peaches gedeihen hier, die Landschaft und das Wetter zelebrieren im Zusammenspiel auch eine kleine Miniwüste, doch die werden wir erst noch aufsuchen.
In Osoyoos angekommen suchten wir wie gewohnt die VisitorInfo auf um den letzten Stand der Campgrounds zu erfahren und entschlossen uns für den Provincial Campground  trotz angeblicher Ausbuchung, doch er liegt direkt am Strand.
Ihn zu finden ist eigentlich kein Problem, nur wenn man wie wir die Einfahrt verpasst, steht man mit einem Male hinter der Kurve direkt vor der Grenze zur USA, da wollten wir heute allerdings nicht hin, also direkt vorm Grenzhäuschen zurücksetzen und drehen.
Doch dieser Campground hier ist mal wieder ein echter guter Tipp, den wir bereits vom Chef des Campgrounds Burnaby Cariboo in Vancouver/Burnaby erhielten. Der Platz selber war voll, jedoch konnten wir den Overflowbereich besetzen und bekamen eigentlich somit den besten Platz - ganz alleine mitten wie auf einer Mole. Zwei Meter rechts und sieben Meter links vom Motorhome plätscherte der See zu beiden Seiten, selbst als später noch ein Platz im Mittelteil des Campgrounds frei wurde, zogen wir diesen Stellplatz vor und quasi von der Minute der Ankunft hier war Badezeit angesagt! (Die Durchschnittstemperatur des Sees von 24° war jetzt zur Sommerszeit allerdings auch stark überschritten)!
Abends nach dem Essen noch ein Rundgang in die Stadt und schon neigte sich ein weiterer Urlaubstag dem Ende zu.

27 TAG, Dienstag 26.8.
Kurz vor acht von der Sonne geweckt und bereits gegen 8 Uhr Schwimmen im See, aber was soll’s, denn schon kurz danach zeigt das digitale Thermometer 27° zur frühen Morgenstund. Wir haben uns heute dazu entschieden, dass wir noch alle verfügbaren Urlaubstage zusammen packen und sie hier in Osoyoos verbringen werden, also insgesamt 4 Tage in sengender Hitze, doch mit dem Campground hatten wir unsere Schwierigkeiten. Da der Platz bis Ende September durchweg reserviert ist, bleibt uns nur die tägliche Anmeldung zum Oberflowplatz oder eben ein anderer Campground, doch ein anderer kommt kaum in Frage, auch nachdem wir uns weitere Möglichkeiten heute angeschaut haben. Was soll’s, da wir tagsüber sowieso immer etwas unternehmen ist uns der Overflow  schon fast ans Herz gewachsen.
Apropros Herz, da uns als Pflaumenschlemmer von saftigen, knackigen Pflaumen in den heimischen Gebieten nicht immer das geboten wird, was so manche Pflaume bei uns verspricht, sind wir immer und überall recht offen zu leckeren Pfläumchen eingestellt. Hier haben wir unsere Sorte gefunden, saftig, voll im Geschmack, knackig und mit wundervollem puterroten Fruchtfleich: Als „Elefantenherz“ wird sie hier feilgeboten und genauso riesig schmeckt sie auch.
Na ja, das Einkaufen im Supermarket kann hier nur notdürftig erfolgen, aber wir kommen schon klar, dafür eben viel Obst und da gibt’s hier ja die vielen Straßenstände  rechts und links.
Für den heutigen Tag ist eine Führung in die biologischen Abläufe der hiesigen canadischen Wüstenbereiche vorgesehen. Eigentlich die letzten Ausläufer der großen Wüsten von America und Mexiko. Eine interessante Fortsetzung  der „Fauna+Flora“-Führung im Wells Gray Park. Erwartungen : hier eine Rattlesnake,  Erdeule oder gar den hier lebenden Skorpion zu entdecken, dessen Biss giftmäßig kaum mit seinem großen Bruder zu vergleichen ist, aber auch nur ca. 4 cm groß wird. Doch meistens, so wie hier und heute, werden die Hoffnungen nicht immer ganz erfüllt, jedoch konnten wir zu dieser sengenden Mittagszeit, man maß hier an der Station satte 44° Celsius, den am Tage doch recht seltenen kleinen Wüstenhasen sehen. Wir konnten aber auch den giftigen Pilz begutachten, daumennagelgroß und bei Verzehr sofort tödlich, dessen Gift die Indianer benutzten und weitläufig eben auch als „Pfeilgift“ bekannt ist.
Alles in allem eine wertvolle Studie am heutigen Tage, um die ökologischen Zusammenhänge im Tier- und Pflanzenreich der Wüste ein wenig besser zu begreifen. So gibt’s hier, was einen aber auch nicht wundert, viele Tiere und Insekten, die auf der blauen und roten Liste stehen und die wir auch nur per Bilder in den entsprechenden „Studienhäuschen“ in der Anlage zu Gesicht bekamen.
Doch damit nicht genug,  in unmittelbarer Campgroundnähe am See gibt es ein kleines Marschgebiet mit weiteren Pflanzen- und Tierarten. Hier abends noch mal kurz zur Info reingeschaut, doch das kann einen weiteren intensiveren Besuch hier für den  nächsten Tage nicht ausschließen – eher ermutigen!
Den Spätnachmittag verbrachten wir dann ab 16:30 am Campground schwimmend und schlemmend und dann wieder schwimmend um irgendwann dann auch zu schlafen.

28 TAG, Mittwoch 27.8.
Schwimmen im See, ist aber auch schon 8:20 heute! Gegen 10:00 Uhr noch mal hier am Ort in die Bücherei/Internet, um Kontakt mit „zu Hause“ aufzunehmen. Dann noch ein Besuch einer zweiten Wüstenlandschaft, bei der von  dem hiesigen Indianerstamm NK’miP
www.nkmipdesert.com dem Besucher Einblick in die Geheimnisse dieser uns so fremden Welt verschafft wird. Es ist schon wahnsinnig, einen Teil der Natur zu betreten und Schritt für Schritt auf das zu achten, was einem per Hinweisschilder, oder wie gestern per Führung, angetragen wird, aber oft auch ohne jeden Hinweis, denn man wird automatisch zum „Entdecker“! Auf jedes bisschen wird geachtet, auf jede Veränderung geguckt um schließlich festzustellen, dass man für die zurückgelegten paar Kilometer fast ’nen Ganzen Nachmittag äußerst interessiert verbracht hat. Es ist schon erstaunlich, wie einen selbst diese karge Landschaft dermaßen fesselt.
Die natürlichen Zusammenhänge sowie das Zusammenspiel verschiedenster Faktoren in dieser „Wildnis“ sind schon faszinierend. Ohne die kleinen Wüstenmäuse und deren Löcher würde kein Antilopenbusch hier wachsen, weil er eben nur aus solchen Löchern wachsen kann – ohne den Busch hier kaum weiteres Leben undsoweiter. Doch nicht nur lehrreich für uns Touristen, selbst der hier lebende Indianerstamm NK’miP wird durch die Arbeiten in den verschiedenen Bereichen wie Leben und Überleben in der Wüste sowie der Wüste selber, der Dorfanlagen und Nutzbarmachung etc. wieder mit seinen alten Kulturen konfrontiert und erlernt so wieder bereits Lebensgewohnheiten und Riten schon fast vergessener blühender Indianerzeiten. Durch den finanziellen Verdienst, den diese Anlagen einbringen, den Wüstenlehrpfaden mit Führungen, den angrenzenden am See gelegenen Campground (350 Plätze) sowie der Anbau von Obst, Gemüse, Wein und Weinherstellung sowie einigen weiteren Einrichtungen ernährt und erhält sich dieser Indianerstamm. Im Übrigen ist das hier die einzige Weinanlage in der Wüste, die von Indianern in Canada betrieben wird.
Am Spätnachmittag dann wieder zum gewohnten Campgrond. Wir haben uns zwar heute auch die übrigen Campgrounds am See angesehen, doch konnten sie in keinster Weise irgendwelche überzeugenden Argumente aufweisen, die uns dazu bewegten, den provinzialen Overflowplatz nicht mehr aufzusuchen, obwohl wir einige Einschränkungen auch gerne in Kauf genommen hätten – doch die Vorzüge unsere Platzes waren einfach nicht aufzuwiegen. So verlassen wie eben wie gewohnt den Campground gegen 10 um gegen 17 Uhr abends wieder einzuchecken.
Also wieder zurück zum Campground nach unserem weiteren „Wüstentag“, jedoch nicht ohne uns noch einmal mit den herrlichen Elefantenherzpflaumen einzudecken.
Auch besuchten wir noch einmal bei Nachmittagssonne das kleine Marschgebiet am See. Es ist schon toll hier, kaum ein Kilometer von der Wüste entfernt und schon gedeiht hier eine komplett andere und blumenreiche Pflanzenwelt  direkt am See.
Dann wieder den Abend im und am herrlichen See verbracht.

29.  TAG, Donnerstag 28.8.
Heute war ein Trip an einen See in die USA geplant, doch zwischen Wunsch und Durchführung steht die amerikanische Gesetzeswillkür oder was auch immer das war!
Uns wurde die Einreise in die USA verweigert!
Dies jedoch dann auch in einer Art und Weise, die an Straßenpiraterie und sogar eher an wilde gesetzlose Cowboyzeiten erinnert, als an einen zivilisierten USA-Staat . Wir wurden im wahrsten Sinne des Wortes vom amerikanischen Staat bestohlen!
Anfangs dachten wir, das ist ein kleiner unscheinbarer Grenzübergang, doch er war gerade im Umbau, bzw. der letzte Schliff fehlte – nicht in der grenzüberschreitenden Praxis oder an den Gebäuden, hier schien bereits alles perfekt zu sein, sondern in der Begrünung der Anlage.
Nachfragen nach bestimmten Auflagen bei der canadischen VisitorInfo und anderen Stellen ergaben immer das gleiche, nichts genaues weiß man, die Praktiken der USA-Grenzer ändern sich täglich – was auf entsprechende Ungereimtheiten und Willkür der Amis schließen ließ. Auf entsprechenden Zetteln konnte man zwar nachlesen, dass die Einfuhr gewisser Arten von Lebensmittel wie Fleisch und Obst  verboten sei, doch träfe dies im Moment nur noch auf Fleisch zu und selbst dieses Verbot soll in der nächsten Woche wieder aufgehoben werden, wie uns im grenznahem Bereich mitgeteilt wurde. Also rein nach USA, denn wir hatten kein schlechtes Gewissen. Der Grenzposten war ein Abbild der amerikanischen Vorstellung eines Europäers, was fehlte, war der Kaugummi. Er ließ in seiner Art auch keinen Zweifel aufkommen, wer im Moment der „Boss“ war, dabei dachte man doch, dass derartige kindische Spielchen, wie sie zwischen Bush und Schröder seitens der Amis zum Tagesgeschäft gebührend gepflegt wurden, der Vergangenheit angehörten, aber entweder irrten wir uns oder der Grenzposten hatte einfach die Zeit verschlafen – oder beides eben, wer weiß das schon so genau?
Das ganze fing an, als er aus den Pässen erkannte, dass wir aus Deutschland kamen und schmiss ein paar deutsche Wörter ins Gespräch, worauf ich dachte, dass er mit uns deutsch reden wollte und antwortete in Deutsch. Doch weit gefehlt, sein Gesichtsausdruck verschärfte sich, sein Ausdruck verfiel wieder ins kaum zu verstehende US-English bis auf die Ankündigung, dass er jetzt das Fahrzeug von innen untersuchen wollte. In zielsicherer Manier steuerte er auf den Kühlschrank zu, öffnete ihn und fragte, ob wir Orangen oder Fleisch (dabei sah er das doch selbst und bediente sich bereits) an Bord hätten ,  was wir natürlich verneinten, nachdem er bereits eine Grapefruit in seiner linken Hand hatte, mehr passte auch wirklich nicht – in seine Wurstfingerhände – rein, denn sie (die Grapefruit) war riesig. Triumphierend fragte er „What’s this?“  Er ließ uns  unmissverständlich verstehen, dass Orangen und Pampelmusen das gleiche sei, also nehme er sie mit! Wir sollten unseren Wagen nun abstellen und alle drei in den Grenzposten kommen um dann unsere Pässe wieder in Empfang zu nehmen. Hier teilte er uns dann jedoch mit, das wir für die Einreise ein Formular käuflich erstehen müssen, aber nur in US-Dollar, pro Kopf 6, also insg. 18 US-Dollar. Wir schauten uns dumm an und verneinten den Besitz von US-Dollar und bestätigten nur den Besitz von Kanadischen Dollars bzw.Scheckkarte. Sein Gesichtsausdruck versteinerte immer mehr, als wenn er in diesem Moment überhaupt nicht verstünde, dass wir keine US-Dollar bei uns hätten, obwohl wir anfangs auf die Anfrage, was wir in der USA gedenken zu tun, mitteilten, dass wir lediglich diese verlassene Stadt an dem kleinen grenznahen See anfahren und dann wieder am frühen Nachmittag zurückkommen wollten. Auf unsere Anfrage, ob VISA-Karte akzeptiert würde - wovon ein jeder in der USA wohl ausgeht, gerade an einem der modernsten Grenzübergänge mit Computer- und Überwachungsüberlegenheit- wurde die Gestalt des Grenzpostens noch formeller und verneinte, als ob alleine schon unsere Frage einer Frechheit gleich käme. Ob wir nicht am Dutyfreeshop waren, wurden wir gefragt, dort bekäme man US-Doller, dies verneinten wir und gaben zu verstehen, dass wir nichts bräuchten.
Das war jetzt aber eindeutig zuviel und er verweigerte uns die Einreise in die USA - was sollen denn auch Touristen in der USA, die noch nicht mal was einkaufen und Devisen ins Land bringen - wir müssten sofort zurückkehren nach Canada,  ohne jedoch die riesige schöne reife Grapefruit zurück zu bekommen oder auch nur hierüber eine Beschlagnahmebestätigung zu erhalten! Straßenraub scheint bei den USA-Bediensteten auf der Tagesordnung zu stehen und die wohlgerundeten Grenzbeamtenfiguren schienen diese Praxis nahezu zu bestätigen. Guten Hunger also – doch bestimmt ist in diesem Moment der Niederschrift diese Frucht schon in den Kreislauf der Natur übergegangen!
Nicht nur uns einem kam dieses Verhalten recht kindisch und lächerlich vor, der Reaktion nach kannte der canadische Grenzbeamte die Allüren der USA zur Genüge und kommentierte auf Anfrage, warum wir denn nun eigentlich abgewiesen wurden, diese Geschichte mit knappem Kommentar und einem verschmitzten Lächeln. Also doch reine schikanöse Behandlung, wie wir es hier bereits vorher erfuhren, aber nicht recht lauben konnten!
Also was tun mit dem so herrlich begonnenen Tag – richtig, das Superwetter so in vollen Zügen ausnutzen, Sonnenbaden war angesagt und weiterhin Urlaubsstimmung pflegen, denn diese kann uns selbst die USA nicht vermiesen(!!!), da müsste schon was richtig Großes passieren!
Also Badehose an und nichts wie los ins kühle Nass, denn wir wollen uns nicht auch noch die Hitze zu Kopfe steigen lassen, wir genießen sie einfach - sowie den Rest des Tages!
Der spätere Abend nun am Kopfende der „Mole“ erwies sich jedoch als Konzerthalle der Grillen, deren Stelldichein an diesem Abend nie aufhören sollte. Herrlich!

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